Bericht: ORF Kärnten
„For Forest“, Österreichs größte Kunstinstallation im
öffentlichen Raum, ist am Sonntag, dem 8.9.2019 im Klagenfurter
Wörthersee-Stadion offiziell eröffnet worden. 7.000 Besucher kamen ins
Stadion, um den Wald – bestehend aus rund 300 Bäumen, die bis zu 14
Meter hoch sind – zu bewundern.
Die Installation kann bis 27.10.2019 täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr bei
freiem Eintritt besichtigt werden. Die Installation geht auf die Zeichnung „Die ungebrochene
Anziehungskraft der Natur“ des Künstlers Max Peintner zurück. Sowohl
Littmann als auch Peintner sehen das Projekt in Klagenfurt auch als
Mahnmal gegen den Klimawandel.
Verschiedene Perspektiven zeigen Wirkung
Betritt man die
Ränge, so wirkt das Werk von Initiator Klaus Littmann und
Landschaftsarchitekt Enzo Enea fast winzig – was wohl dem riesigen
Oberrang des Stadions geschuldet sein dürfte. Die von Littmann erhoffte
Wirkung der verschiedenen Perspektiven funktioniert aber, wenn man
seinen Standpunkt verändert: Geht man im Stadion weiter nach oben,
rücken die Baumkronen in den Vordergrund, weiter unten im Stadion sind
aber dann mit einem Mal die Bäume selbst die Hauptdarsteller, während
das 30.000 Zuschauer fassende Stadion selbst in den Hintergrund rückt.
Die Polizei sprach bei der Eröffnung von 3.000 Besuchern, bis 17.00 Uhr
seien 7.000 Besucher gezählt worden, hieß es am frühen Abend vom
Veranstalter.
Klimawandel und Regenwald im BlickpunktAbwechselnd kann man
die Blicke über Birken, Lärchen Eichen oder Fichten schweifen lassen –
ein Mischwald, wie es ihn wegen der weitverbreiteten Monokulturen in der
Natur nur mehr selten gibt. In den Eröffnungsreden wurde dieses Thema
ebenso angesprochen, wie der Klimawandel und die Vernichtung des
Regenwaldes. Das brachte Festredner Philipp Blom auf den Punkt: Wenn man
die Fläche des Waldes im Stadion mal 30 nimmt, erhält man die Fläche
des Regenwaldes, der weltweit pro Minute abgeholzt wird. „Wäre Kärnten
vollständig bewaldet, dann würde es nicht einmal einen Monat dauern, bis
diese Fläche abgeholzt wäre“, sagte Blom.
Er verwies auch auf die
fast 40 Jahre alte Zeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der
Natur“ des Künstlers Max Peintner, die Vorbild für „For Forest“ war – zu
der Zeit, als sie entstand, seien Warner wie Peintner schnell als
„Ökofanatiker“ abgestempelt worden. Noch immer gelte die Ansicht, dass
sich der Mensch die Natur untertan zu machen habe: „Doch wir sind nicht
die Herren der Schöpfung. Wir sind ein winziger Teil eines gigantischen
Netzwerks.“
Bild: ORF Kärnten
„Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ – Zeichnung des Tiroler Künstlers Max Peintner